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Neues Arbeitsblatt DWA-A 102 erschienen

Mit Datum Dezember 2020 ist das neue Arbeitsblatt DWA-A 102/BWK-A 3 "Grundsätze zur Bewirtschaftung und Behandlung von Regenwetterabflüssen zur Einleitung in Oberflächengewässer" in den Teilen 1 (Allgemeines) und 2 (Emissionsbezogene Bewertungen und Regelungen) neu erschienen. Das Arbeitsblatt wurde gemeinsam von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) und dem Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau e. V. (BWK) erarbeitet. Es löst das bisherige Arbeitsblatt ATV-A 128 aus dem Jahr 1992 sowie das Merkblatt DWA-M 153 in Bezug auf Einleitungen in Oberflächengewässer ab.

Mit dem neuen Arbeitsblatt werden erstmals deutschlandweit verbindliche Regelungen zur Behandlung von Regenwasserabflüssen einer Trennkanalisation vor Einleitung in Oberflächengewässer formuliert. Entwässerte Oberflächen werden dabei in Abhängigkeit von ihrer Nutzung hinsichtlich der möglichen Verschmutzung von Niederschlagsabflüssen in unterschiedliche Kategorien differenziert. Nur für Flächen der sog. Kategorie I mit gering belastetem Niederschlagswasser ist weiterhin eine Einleitung in ein Oberflächengewässer ohne vorherige Behandlung möglich. Für Flächen der Kategorien II (mäßig belastetes Niederschlagswasser) und III (stark belastetes Niederschlagswasser) ist jetzt immer eine Regenwasserbehandlung vorzusehen bzw. im Bestand nachzurüsten. Insbesondere bedeutet das, dass für alle Straßen in Wohngebieten mit einem DTV>300 sowie für alle Hof- und Verkehrsflächen in Misch-, Gewerbe- oder Industriegebieten eine Behandlung nun obligatorisch ist. Das Maß der Behandlung richtet sich dabei nach den jeweiligen Flächenanteilen im Einzugsgebiet der Einleitstelle. Für eine im DWA-Arbeitsblatt angenommene typische Relation der Flächenanteile resultiert daraus ein notwendiger Rückhalt der feinpartikulären Stoffe (AFS63) von über 40 Prozent in der Behandlungsanlage.

    02 Dezember
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Das Arbeitsblatt weist außerdem auf die geringe Wirksamkeit von sedimentativ wirkenden Regenwasserbehandlungsanlagen hin. Für typische, nach bisherigen Ansätzen dimensionierte Regenklärbecken wird bei einer regelmäßigen Entleerung des zwischengespeicherten Regenwassers ein Gesamtwirkungsgrad von rd. 25 Prozent hinsichtlich des Parameters AFS63 angegeben. Dies würde für eine typische Mischfläche nicht mehr ausreichen. Die Anlage müsste deutlich größer ausgelegt werden. Werden Regenklärbecken im Dauerstau betrieben, ist der Wirkungsgrad noch deutlich kleiner. Entsprechend sollen gemäß dem Regelwerk solche Anlagen zukünftig nur noch für einen Betrieb ohne Dauerstau errichtet werden.

Bei größeren Anteilen höher belasteter Teilflächen ist der rein sedimentative Stoffrückhalt vor Einleitung in ein Oberflächengewässer keine technisch und/oder wirtschaftlich sinnvolle Option mehr. Neben Retentionsbodenfiltern mit einem hohen Wirkungsgrad verweist das Arbeitsblatt auch auf technische Filter. Hier ist die Pecher Technik GmbH führender Anbieter von Lösungen für größere Einzugsgebiete ab mehreren 1.000 m² Fläche.

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